Wärmedämm-
verbundsystem (WDVS)

Hier finden Sie Informationen zum Aufbau und zum Brandschutz mit WDVS

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) haben sich in der energetische Sanierung bewährt.
Sie helfen Heizkosten zu sparen, die CO2-Emmision zu reduzieren und eignen sich sowohl für Neubauten als auch für die Sanierung von Altbauten.

Ein Wärmedämmverbundsysteme besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen. Das Kernstück, das die grundlegenden Eigenschaften bestimmt, ist der Dämmstoff. Je nach verwendetem Dämmstoff kommen hier unterschiedliche Putze und Putzstärken zum Einsatz.
Der eigentliche Dämmstoff wird meist als Platte mithilfe von Kleber und Dämmstoffdübeln auf der tragenden Wand angebracht. Auf der Platte befindet sich eine Armierungsschicht mitsamt einem Armierungsgewebe, den Abschluss des WDVS bildet ein Außenputz.
Dämmstoffe, die in einem WDVS zum Einsatz kommen, müssen hohen Ansprüchen genügen, viele Materialien kommen schon aufgrund ihres Brandverhaltens oder ihres Wasseraufnahmevermögens nicht infrage. Möglich Dämmstoffe für WDVS sind u.a.: Holzfaser, Kork, Hanf, Schilf, Gras, Perlite, Mineralwolle , Mineralschaum, Polystyrol-Hartschaum, Polystyrolpartikel-Schaum, Polystyrolextruder-Schaum, Polyurethan-Hartschaum oder auch Vakuumdämmplatten.
WDVS sind vom Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin (DIBt) bauaufsichtlich zugelassen und werden nur von Herstellern von WDVS geliefert. Die Anbringung sollte von qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern erfolgen, zum Selbstbau kann nicht geraten werden.

WDVS und Brandschutz

Das Brandverhalten ist vom Dämmstoff und von der Art (insbesondere Dicke) des Putzsystems abhängig. WDVS mit nichtbrennbaren Dämmstoffen können die europäische Klasse zum Brandverhalten A1 oder A2 erreichen, WDVS mit allen anderen Dämmstoffen die Euroklassen B oder C.
Bei einer Fassadendämmung aus schwerentflammbaren Polystyrol-Dämmplatten (Styropor) mit Dicke über 10 cm wird über den Wandöffnungen eine Brandbarriere aus nichtbrennbarem Dämmmaterial gefordert. Alternativ kann auch in jedem zweiten Geschoss ein über das gesamte Geschoss führender Brandriegel vorgesehen werden.
Da bei einem realen Fassadenbrand Effekte auftreten, die mit Hilfe von Laborversuchen kleiner oder mittlerer Größe nicht abschließend beurteilt werden können, fordern die meisten europäischen Länder für Dämmsysteme an höheren Gebäuden Großversuche.

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Häufige Fragen zum Thema Wärmedämm-
verbundsystem

Wir haben für Sie die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema WDVS und Brandschutz zusammengestellt.

  • Ein Wärmedämmverbundsystem ist ein System zum Dämmen von Außenwänden.
    Der geregelte Aufbau besteht aus der Befestigung (Kleber und/oder Dübel oder einem Schienensystem), einem Dämmstoff, einer Putzträgerschicht (armierter Unterputz) und einer Oberflächenschicht (Oberputz oder Flachverblender).

  • Nach der Bauordnung dürfen Außenwandbekleidungen bei „Gebäuden geringer Höhe“ (bis 7 m Höhe) aus normalentflammbaren Baustoffen bestehen und bei „Gebäuden mittlerer Höhe“ (über 7 m bis 22 m Höhe) aus schwerentflammbaren Baustoffen.

  • Unebenheiten auf den zu dämmenden Wandflächen dürfen nur in begrenztem Maß ausgeglichen werden. Hierzu sind die Herstellerangaben maßgebend. Wenn die Dämmplatten zusätzlich gedübelt werden, ist die maximal zulässige Dicke der Kleberschicht etwas größer.

  • Zusätzlich zur notwendigen Bauwerksabdichtung muss der in das Gelände einbindende Putz bei nahezu allen Systemen abgedichtet werden, um den Putz vor stehendem Oberflächenwasser zu schützen. Als Putzabdichtung sind z.B. flexible mineralische Dichtschlämmen geeignet. Die Hersteller haben meistens eigene Abdichtungssysteme. Die Sockelputzabdichtung muss im erdberührten Bereich über den unteren Putzabschluss hinausgeführt werden.

  • WDVS mit normal- oder schwerentflammbaren Baustoffen sind seit 2014 mit zusätzlichen Maßnahmen (sogenannte Brandriegel) auszustatten, die eine Brandausbreitung über mehrere Geschosse verhindern sollen.

  • Viele Eigentümer sind durch Medienberichte verunsichert. Tatsächlich gab es in den vergangenen Jahren nur wenige Fälle, bei denen die Fassadendämmung für den Brandverlauf eine Rolle spielte, und in den meisten dieser Fälle war das System nicht ordnungsgemäß ausgeführt. Die Brandschutz-Anforderungen an WDVS fordern, dass bei WDVS aus Styropor im Sockelbereich sowie im Fassadenbereich sogenannte Brandriegel aus unbrennbaren Dämmstoffen eingebaut werden.
    Wichtig bei der Fassadendämmung ist, dass nur die vom Hersteller dafür vorgesehenen Materialien zusammen im System verwendet werden.